Roter Linde Xi20 mit Kabine und Klimaanlage im Außenbereich eines Holzverarbeitungsbetriebs beim Einlagern von Schalbrettern in ein offenes Außenregal.

Neue Elektrostapler bis 2,0 Tonnen Traglast

Xi + E: Warum gleich 26 neue Modelle, Herr Mantel?

26 neue Varianten im Traglastbereich von 1,0 bis 2,0 Tonnen: Diese starke Vielfalt an neuen Drei- und Vierrad-Elektrostaplern aus dem Hause Linde MH beschert Kundenunternehmen künftig nicht nur eine noch passgenauere Geräteauswahl. Auch in Sachen Performance und Ergonomie setzen die Modelle die Messlatte wieder ein gutes Stück höher – zum Beispiel mit innovativer Motorentechnik, effizienten Energiesystemen und klugen Dämpfungskonzepten. Zu den Highlights der Linde E14 – E20 und Linde Xi10 – Xi20 sprachen wir mit Christoph Mantel, Produktmanager Frontstapler bei Linde MH.

Herr Mantel, die bisherige Linde Elektrostapler-Baureihe 386 hat bekanntermaßen viele Fans: vom Getränkehersteller bis zum Logistikdienstleister, vom Baustoffhändler bis zur Papierindustrie. Viele Unternehmen werden sich also auf den Nachfolger freuen – wobei sich aber auch die Frage stellt: Warum gibt es genau genommen zwei Nachfolger, den Linde E14 – E20 und den Linde Xi10 – Xi20? Was antworten Sie?

Christoph Mantel: Die Antwort lautet erstmal schlicht, dass wir damit direkt auf die Bedürfnisse von Kundenunternehmen antworten. Die haben in Zeiten ständig steigenden Kostendrucks wahrlich nichts zu verschenken – erst recht keine Potenziale. Für uns als Lieferant heißt das: Wir müssen so passgenau wie möglich liefern. Erst mit einem exakt abgestimmten Fahrzeug lässt sich auf Kundenseite wirklich nachhaltig das Maximum herausholen.

Aber wir sprechen ja hier nicht nur von unterschiedlichen Fahrzeugen, sondern auch von unterschiedlichen Konzepten …

Christoph Mantel: Ganz richtig. Das ist genauso Teil unserer Antwort. Mit dem Linde E14 – E20 bringen wir unseren bisherigen Standard-Elektrostapler der beinahe legendären Baureihe 386 auf den neuesten technologischen Stand; genau wie es sich Kundenunternehmen wünschen, die schon lange erfolgreich mit den Indoor-Spezialisten arbeiten. Der Linde Xi10 – Xi20 etabliert dagegen gewissermaßen eine neue, in ihrer Form einzigartige Fahrzeugklasse.

Welche Anwender sprechen Sie damit an?

Christoph Mantel: Wir haben mit den Linde Xi-Modellen vor allem Unternehmen im Blick, die im kleineren Traglastbereich Geräte brauchen, die selbst bei Dauereinsätzen unter hoher Belastung maximale Performance abliefern – und zwar indoor wie outdoor.

Wie haben Sie diesen Anspruch technologisch umgesetzt?

Christoph Mantel: Zum einen rüsten wir diese Stapler – wie die größeren Linde X-Modelle – mit Synchron-Reluktanzmotoren aus. Hinzu kommen die starke 90-Volt-Technologie und ein ausgeklügeltes Thermomanagement. Das erlaubt in Summe konstant hohe Fahrleistungen sowie Hub- und Senkgeschwindigkeiten bis zu 20 Prozent über Branchendurchschnitt. Dieses wirklich einzigartige Standing im Wettbewerb hat uns übrigens auch der TÜV-Nord bestätigt. In einem zertifizierten Leistungstest performten die Linde Xi-Modelle in allen Disziplinen deutlich besser als die Marktbegleiter. Die erzielten Werte sind sogar so gut, dass wir hier sagen können: Wer in dieser Tonnage ein vollwertiges Pendant zum klassischen Verbrenner sucht, wird bei den Linde Xi-Modellen in jeder Hinsicht fündig. Abgesehen davon muss man sich in puncto Fahrgefühl beim Wechsel vom Verbrenner auf die neuen Xi-Modelle gar nicht groß umgewöhnen; unter den 12 Varianten des Linde Xi10 – Xi20 gibt es nämlich ebenfalls Ausführungen mit der von den V-Staplern bekannten Linde-Pendel-Lenkachse.

Nochmal zum Stichwort „Fahrzeugkonzept“. Der Linde Xi10 – Xi20 geht nicht nur in puncto Performance neue Wege. Das „i“ steht auch für eine Besonderheit beim Energiesystem.

Christoph Mantel: „i“ meint hier „integriert“. Heißt: Die komplett wartungsfreie Lithium-Ionen-Batterie – für ein Fahrzeug mit diesem Leistungsanspruch die einzig logische Wahl – sitzt fest im Fahrzeug und nicht wie sonst üblich in einem Stahltrog. Die damit einhergehende Platzersparnis hat unserer Konstruktionsabteilung ganz neue Spielräume eröffnet, aus denen direkt Mehrwerte für das Staplerpersonal generiert wurden. Der Fußraum ist ungefähr 35 Prozent größer als im Branchendurchschnitt, die Einstiegsstufe liegt wiederum etwa 22 Prozent niedriger und fällt zugleich deutlich größer aus. Damit setzen wir nicht nur den Branchenbenchmark; wir schaffen spürbare Ergonomie-Pluspunkte für die Fahrerinnen und Fahrer. Im Kampf um Arbeitskräfte spielt das selbstverständlich auch Personalverantwortlichen in die Hände.

Im Gegensatz zu den Linde Xi-Modellen gibt es den neuen Linde E14 – E20 über die Li-ION-Technologie hinaus noch mit klassischen Blei-Säure-Batterien. Was steckt hinter diesem Ansatz?

Christoph Mantel: Damit landen wir wieder beim Thema Passgenauigkeit. Lithium-Ionen-Batterien lassen sich bekanntermaßen jederzeit zwischenladen. Es gibt aber Kundenunternehmen, die zum Beispiel aus prozesstechnischen Gründen weiterhin auf Wechselbatterien setzen möchten. Grundsätzlich lassen sich sowohl bei Li-ION- als auch bei Blei-Säure-Versionen der E-Stapler bereits vorhandene Energiespeicher problemlos weiternutzen. Und: Man kann nach dem Plug-and-Play-Prinzip sogar zwischen den Energiesystemen hin- und herwechseln, ohne dass dafür irgendwelche Anpassungen erforderlich sind. Last, but not least bieten wir für unsere E-Modelle zusätzlich die Brennstoffzellentechnologie an.

Womit kann die neue Generation des Linde E14 – E20 noch aufwarten?

Christoph Mantel: Antriebsseitig setzen wir hier auf die Verbindung der bewährten 48-Volt-Technologie mit wartungsfreien Asynchronmotoren. Im TÜV-Nord Leistungstest rangiert das Gerät ebenfalls mit Abstand vor den Marktbegleitern. Das macht den Linde E14 – E20 auch in neuester Generation zum produktivsten Stapler seines Segments. Und um abermals auf die Passgenauigkeit zurückzukommen: Hier gibt es ganze 14 Varianten – in Dreirad- oder Vierrad-Ausführung, mit Drehschemel-Lenkachse oder Linde Kombi-Lenkachse.

Halten wir also fest: Die Linde Xi- und E-Modelle unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Und wo liegen die Gemeinsamkeiten?

Christoph Mantel: Wie die größeren Modelle basieren beide Fahrzeuge auf unserer neuesten Plattform für Gegengewichtsstapler. Dementsprechend überzeugen sie in bestimmten Bereichen mit denselben Vorteilen: Da ist das Interieur, das sich am Standard der Automobilindustrie orientiert, und die hohe Kopffreiheit; da sind die besonders schmale A-Säule, die schlanken Mastprofile und die exzellenten Sichtverhältnisse; da sind aber ebenso das wirksame Dämpfungskonzept mit Elastomer-Ringlagern und die um 60 Prozent verbesserte Heizleistung. Ein Detail, das mich persönlich begeistert, ist der geringe Ölverbrauch der Linde Xi- und E-Modelle. Bei einer Fahrzeuglebensdauer von 20.000 Betriebsstunden benötigen beide dank der verlängerten Wartungsintervalle nur etwa 97 Liter Hydrauliköl. Das ist gerade mal ein Drittel im Vergleich zu unseren wichtigsten Mitbewerbern. Ich hatte ja zuvor schon öfter vom Maximum gesprochen – aber hier ist ausnahmsweise das Minimum neuer Standard.

Veröffentlicht am 07.11.2024

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